Ich
hatte nun die Gelegenheit, Karsten etwas zu seiner Viewerlaufbahn zu
befragen.
Seit
einigen Jahren betreibt er selbst einen Blog und berichtet von seinen
Erfahrungen mit Remote Viewing. Interessant finde ich, dass er Remote
Viewing auch
mit DVD´s erlernt hat.
Aber
genug.... lassen wir Karsten zu Wort kommen
1.Wie
lange machst du schon Remote Viewing ?
Und
wie bist du daran gekommen?
Angefangen
2002 mit meiner ersten Session in Technical Remote Viewing (TRV).
Dann mal 2003 was gemacht. Qualität sehr bescheiden und unzufrieden.
Seit 2005 Learn Remote Viewing (LRV) gelernt und seit dem regelmäßig
am viewen. Habe bisher über 1.000 Sessions gemacht, im Durchschnitt
2 – 3 pro Woche. Dabei habe ich aber oft 1 – 2 Wochen am Stück
pro Tag eine Session gemacht und dann wieder mehrere Wochen gar
nichts.
Ich
bin durch ein Forum damals da rangekommen und die deutschen
Lehrbücher. Später dann Ed Dames’ DVD-Kurs.
2.Hast
Du etwas bezahlt, um RV zu erlernen?
Nur
für Bücher habe ich etwas bezahlt. Den DVD-Kurs habe ich damals
weiter verliehen und wir haben uns gemeinsam das Geld dafür geteilt
(hat jeden von uns etwa 30 Euro gekostet). Mir war das viele Geld für
ein Training zu schade, da ich so eine schlechte Qualität bis dahin
bei meinen ersten Versuchen hatte. Zudem hatte ich keinen RV-Partner,
was hätte ich nach so einem Training – das einen Monitor beim RV
vorsieht – damit allein anfangen sollen? Man sieht ja heutzutage
noch, wie schwer es ist Partnerschaften dafür zu finden.
3.Was
hälst du persönlich von "Remote Viewing Ausbildungen"?
RV-Ausbildungen
sind nutzbringend, wenn der Lehrer selbst ein guter, langjähriger
Viewer ist. Was sollte ich sonst von ihm erlernen, wenn nicht von
seinen eigenen Erfahrungen im Viewen?
4.Was
würdest Du einem RV-Neuling raten? Wie sollte er an RV herangehen?
Ein
RV-Neuling sollte erst einmal selber etwas ausprobieren. Es sind
genügend frei erhältliche Methoden verfügbar, im Internet, Bücher
oder gar Videos. Erst wenn ihn das Fieber packt und er weitermachen
will, selbst wenn seine Qualität schlecht ist, kann man sich
überlegen, ob man selber allein weitermacht oder ein Training
absolviert. Ich sage bewusst nicht „Ausbildung“, da man darunter
eine Art Spezifizierung in einer Fähigkeit versteht, beinhaltet
theoretisches Wissen und einige praktische Erfahrung.
Berufsausbildungen dauern in Deutschland nicht umsonst knapp 2 - 3
Jahre, da darf und kann man von einem 10-Tage-Kurs verteilt auf
Wochenende nicht viel erwarten, mal von der Anfangseuphorie
abgesehen, die es bei jedem Thema gibt. Es gibt auch niemand
kompetentes und seriöses, der RV länger ausbildet und eine
entsprechende Erfahrung vermitteln kann, mal von der Kostenseite
abgesehen.
Dann
muss man sich fragen, ob RV wirklich so gut und stabil funktioniert,
dass man nachher auch praktisch etwas damit anfangen kann
(Preis-/Leistungsverhältnis). Nach 20 Jahren in der Öffentlichkeit
gab es nur zwei bis drei erfolgreiche Unternehmungen, mit RV Geld zu
verdienen. Alle haben gemeinsam, dass Sie Geschäftskunden großer
Unternehmen hatten. Das gibt es auch bei Kartenlegern. So lange man
anderen erzählt was Sie insgeheim hören wollen, ist man damit
erfolgreich. Schlussendlich sind alle diese Unternehmungen
gescheitert, aus den unterschiedlichsten Gründen. RV funktioniert
sogar sehr gut – hat nur das Problem der Regelmäßigkeit!
Argumente, es läge an Geheimdiensten, die alles zerstören oder die
Zeit sei noch nicht reif dafür, gehören historisch betrachtet ins
Reich der Paranoia und Phantasie. In den 10 Jahren, in denen ich die
RV-Szene der Welt beobachte, in ihr tätig bin und fast jede
Information aufgesaugt habe, kann ich diese Beurteilung zu Recht
abgeben. Es mangelt oftmals an Unkenntnis oder falschen Ideen über
einige historische Vorgänge, die zu falschen Schlussfolgerungen
führen.
RV
wendet man am besten dort an, wo man bereits viele 1. Infos zur
Überprüfung der Ergebnisse hat und 2. das Ergebnis widerstandslos
einfach mal „ausprobiert“ werden kann, ohne Schaden für sich
Selbst oder andere anzurichten.
Der
reine Erkenntnisgewinn einer einzelnen Session beträgt in etwa 5% zu
den schon bekannten Fakten, also recht wenig. Alles andere ist meiner
Erfahrung nach Einbildung. Das darf aber nicht darüber
hinwegtäuschen, dass diese 5% Erkenntnisgewinn Informationen sind,
die man mit keinen anderen Mitteln hätte erreichen können!
5.Du
Betreibst selbst einem Blog. Was hat Dich dazu motiviert?
Mir
war es in erster Linie wichtig, den Neulingen auf meinem Blog
realistische Entwicklungen beim Viewen aufzuzeigen und auch mal
schlechte(!) Ergebnisse zu zeigen. Die besonders guten habe ich extra
ausgespart, die findet man sonst auch überall. Mein Blog stellt also
keinesfalls meine RV-Fähigkeit dar, sondern soll bewusst die
Denkmechanismen aufzeigen, die man rund ums Viewen hat. Zum Beispiel
die falschen Vorhersagen der Fußball-WM mit ARV.
Mein
Blog spiegelt ebenso wenig meine Aktivität mit RV wider. Er soll den
Leuten einfach nur Mut machen und aufzeigen: „Seht her, wenn Eure
Ergebnisse auch so besch…. sind, dann steht auf und macht weiter!
Das ist alles völlig normal und ergeht jedem so.“ Selbst die
besten RVer wie Ingo Swann oder Joseph McMoneagle aus den USA
verhauen Sessions wie im Bilderbuch, wo einfach gar nix mehr stimmt.
Im Gegensatz zu den Superergebnissen in Büchern, die man sich „im
Nachhinein“ zu einem Thema schön zurechtlegen kann, damit alles
wieder passt und sinnig aussieht, als wäre das auch so angestrebt
gewesen.
Ich
kann nun (endlich!) behaupten, dass man über die Jahre einfach
schlicht besser wird, was die Qualität und die Stabilität der
Eindrücke im RV angeht, egal wie das am Anfang auch aussehen mag.
Dafür ist aber leider sehr viel Zeit vonnöten, weil man RV nur
langsam und ineffizient erlernen kann. Viele geben leider vorschnell
auf und erleben nie, wie sich ihre Fähigkeiten und ihr Umgang damit
sich Schritt für Schritt entwickeln. Vorraussetzung ist, dass man im
Jahresdurchschnitt(!) 2 – 3 Sessions pro Woche gemacht hat. Wer nur
mal sporadisch mit Monitor zum Spaß etwas viewt, der wird diese
Entwicklung nicht mitmachen und raubt sich so auch wichtiger
Erkenntnisse zu RV, seinem realistischen Potenzial und zu sich
selbst. Das kann nur funktionieren, wenn man ein
eigenverantwortlicher Viewer wird. Das ist meinem Erachten nach nur
durch intensive Soloarbeit möglich, weil man nur so die dahinter
liegenden Mechanismen kennen lernt.
6.Bringst
du anderen auch Remote Viewing bei?
Bisher
hatte ich nur einen RV-Schüler, was sich aber nur durch Zufall
ergeben hat. Ich habe andere Einnahmequellen und bin daher derzeit
nicht daran interessiert, anderen RV beizubringen – außer aus
persönlichen Gründen.
7.Was
war bisher das interessanteste Target?
Ich
hatte mehrere interessante Targets, darunter z. B. außerirdische
Anlagen auf dem Mond – ein solches Gefühl von perfekt in die Natur
eingelassene künstliche Bauformen hatte ich bisher noch nie
wahrgenommen, weder im RV noch im Alltag. Des Weiteren einen Toten,
durch den ich die Natur der Welt – den dahinter liegenden
allumfassenden Sinn des Wortes „Natur“ – vermittelt bekam,
wobei ich nicht alles verstanden habe, und der Begriff der Zeit ist
mir immer noch ein Rätsel. Weiterhin ein Atomkraftwerk, in dem die
physikalischen Effekte der Strahlung wahrnehmbar waren und zwar so,
dass diese in unmittelbarer Umgebung auf eine merkwürdige Weise den
Raum spiegelten oder aufbrachen – also physikalische Effekte, die
bisher nicht vollständig bekannt sind. Sicher noch viele weitere
interessante Sachen, die ich aber gerade nicht abrufbereit habe.
Meistens vergesse ich die Targets wieder, wenn ich mit dem Viewen und
aufdecken des Feedbacks fertig bin. Ein bisschen so, wie wenn man
einen Traum hat, in dem man etwas erlebt oder erfährt und dann
aufwacht und alles nicht mehr ganz so real erscheint und man durch
den Alltag all das leicht vergessen kann. Was bleibt sind dann die
schriftlichen Aufzeichnungen, die einen an diese Erfahrungen
zurückerinnern lassen. Anmerkung: Viewen ist mehr eine Art Wissen –
wie ein aufdecken vergessener Erinnerungen und kein Sehen, Hören,
Fühlen im wortwörtlichen Sinne.
8.Hattest
Du Spannende Projekte?
Projekte
habe ich bisher nur mit Associative Remote Viewing (ARV) auf
Sportwetten gemacht. Oder etwas Kleineres wie „Die Titelschlagzeile
der BILD-Zeitung am nächsten Sonntag“, was eher schlecht
funktionierte. Ich habe mich auch an der Lokalisation mittels ARV
probiert, was aber aufgrund der unzuverlässigen Methode scheiterte.
Was
mir noch fehlt ist Projektarbeit mit mehreren Viewern. Ich bin mir
sicher, dass es dort noch einige Neuigkeiten im RV-Prozess zu
entdecken gibt, aber erwarte ebenso auch keine Wunder im Gegensatz
zum Soloviewen – einfach durch die Beobachtung der RV-Szene die
letzten 10 Jahre.
9.Hast
du schon einmal mit Remote Viewing Geld verdient?
Ich
habe bereits einige wenige Auftragsarbeiten durchgeführt. Anfangs
waren die Kunden damit sehr(!) zufrieden. Mit der Zeit allerdings
zeigten sich die Schwächen der Ergebnisse. Ich würde es derzeitig
nicht wieder tun, da ich die Erwartungen der Kunden für zu
unrealistisch halte bei manchen Aufträgen. Ebenso bin ich mir
unsicher, bei welchen Problemlösungen sich Auftragsarbeiten mittels
RV am besten eignen. Da fehlt mir noch mehr Erfahrung. Für die
Lokalisation kleinerer Gegenstände kommt erschwerend hinzu, dass
dies am effektivsten funktioniert, wenn der Viewer selbst vor Ort den
Gegenstand nach Sessionende suchen kann! Dies lässt sich bei
Auftragsarbeiten aufgrund der Distanz oft schwer realisieren.
10.Möchtest
Du bei dieser Gelegenheit noch ein paar Worte loswerden?
„Ich
habe Fertig - Flasche leer!“
Danke Karsten!